Nicoletta Bajohr
„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren.“
(Pina Bausch)
- im März 1970 geboren
- Mutter einer 22jährigen Tochter
- Psychotherapeutin (HPG)
- Kunst & Tanztherapeutin im Klinikum Bethel
Mein Beruf ist Berufung, da sich mein eigenes biografisches Dasein darauf aufgebaut hat, Leid und Destruktivität in Kraft, Bewegung, Rhythmus und Kreativität zu verwandeln. Ich habe irgendwann trotz äußerlicher Widerstände begonnen meiner Fantasie die Erlaubnis zu geben, ein lebendiger Teil meiner Realität zu werden, sogar damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist mir ein Privileg, mit Menschen durch kreativen Ausdruck wieder näher an ihren Wesenskern zu kommen, um sich neu zu erfahren, intensiver zu spüren und dadurch wieder mehr mit sich selbst in den Kontakt kommen zu können.
Es kann tatsächlich eine tiefere Erfahrung sein, wenn der Körper lange zurückgehaltene Gefühle zum Ausdruck bringt. In diesen „Magic Moments“ des Fallenlassens, beginnt der eigene Wesenskern sich zu zeigen – ohne Wenn und Aber. Im Tanz geschieht das manchmal wie von selbst.
Meine eigenen (zum Teil überwältigenden) Erfahrungen im gesamten Leben – egal, ob es in noch unreifer, unreflektierter, jugendlicher, impulsgesteuerter Art war – oder bis heute: mit bewusst ausgerichtetem Zielimpuls, habe ich in großen Anteilen anhand verschiedenster Musik und den Ausdruck über den Tanz, integrieren können. Das, was Pina Bausch sagt, ist für mich wirklich fühlbar – ohne den Tanz wäre ich verloren gewesen.
Anhand gefühlter, getanzter, leibhaftig ausgedrückter „Durchbrüche“ bin ich heute u.a. die, die ich weiterhin werden möchte. Ich möchte integrieren, was zu integrieren ist, um (immer wieder) mal ein Ganzes zu sein. Ich möchte tanzen, was zu tanzen ist.
Ich bin dankbar für jede Tür in meinem Leben, die einen Griff bekommen hat.
Dass ich heute meine vielfältige, auch zum Teil schon über 30 Jahre im Besitz habende Musik mit mittanzenden Menschen teilen darf, fühlt sich manchmal noch surreal an, so wunderbar finde ich das. Wenn mir das jemand vor 15 Jahren gesagt hätte, dann hätte ich ungläubig und laut lachend den Kopf geschüttelt und gesagt, dass ich mich das nie trauen würde. Der Wunsch allerdings, war immer da - tief in mir angelegt. Ich bin keine DJane im technischen Sinne, ich teile meine Emotionen anhand meines kreierten Sets, meiner Auswahl an Musik - mit Menschen, die sich im Kollektiv bewegen möchten. Es ist unfassbar schön, sich im Miteinander ohne Worte verstehen zu geben, sich und andere zum Tanzen zu bringen, Menschen ins Fließen zu bringen, sowie, sie auch mal aus ihrer Komfortzone zu holen, in Momenten wie; wenn es mal laut, eckig und (bass-) voll wird.
Das gemeinsame Vibrieren innerhalb eines BEATZ of Bliss-Abend ist: Ankommen, Dasein, Bewegen, Veränderung und manchmal auch Magie. Dass ich dies auch für mich wichtig gewordene Projekt mit Menschen teilen darf, ist für mich ein großes Geschenk.
Zuletzt noch, was jedoch der Beginn von BEATZ of Bliss ist:
Ich bin dankbar für Udo, der mich 2023 nach einem allein ausgerichteten Tanzabend fragte, ob es möglich sei diesen Traum von Tanz und Musik, zu duplizieren – aus zwei Träumern, ein Angebot zu kreieren…das sind wir nun: BEATZ of Bliss!
Ich freue mich auf noch viele vor uns liegende, gemeinsame, musisch-bewegte Abende!
Udo Kuczora
- im September 1967 geboren
- Mediengestalter
- Yogalehrer
- Entspannungskursleiter
- Musiknerd
Vor ungefähr 15 Jahren hatte ich meinen großen „Wow-Effekt“ der rhythmisch-orientierten Art – abseits von krampfiger Schülerdisco und pubertierender Tanzstunde: Mich selbst durch die Bewegung meines Körpers im freien Tanz zu entdecken, war wie ein lang ersehntes Nach-Hause-Kommen und eine kleine Sensation. Seitdem tanze ich (mich) frei und genieße den erstaunlichen Übergang vom Denken ins Fühlen, der mich jedes Mal aufs Neue berührt. Frei von Erwartungen, frei von Gedanken und vor allem frei von der Frage, ob ich dabei albern aussehe.
Von Kindesbeinen an war Musik ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Sowohl passiv als auch aktiv. Es begann mit einer mehrjährigen, aus musikalischer Sicht, fragwürdigen Phase an der Heimorgel, der ich allerdings meine Kenntnisse musikalischer Grundlagen verdanke. Später machte ich dann ernst - ich spielte als Keyboarder in verschiedenen Bands oder bastelte mit einem Freund in einem budgetarmen Kellerstudio eigene Tracks zusammen. Diese Jahre haben mich gelehrt, dass Klang weit mehr ist als nur Töne. Es sind Frequenzen, die dich sanft umarmen, dir liebevoll eine schallende Ohrfeige verpassen oder dich ganz subtil auf einem inneren Trampolin hoch und runter federn lassen. Diese Energie spüre ich bis heute – auf der Tanzfläche und darüber hinaus.
Und dann kam Ecstatic Dance in mein Leben. Was ein wunderbares Konzept. Diese Community, dieser Raum ohne Worte, wo alles, was zählt, Bewegung, Klang und das absolute Jetzt ist. Es gibt keine feste Choreografie, keine alberne Coolness, nur du und der Sound. Es ist wie ein Fest für die Seele, mit Barfußpflicht und garantiert ohne Smalltalk.
Yoga hat mein Verständnis für die Verbindung von Körper, Geist und Seele maßgeblich geprägt. Und wenn du dich fragst, was Yoga mit BEATZ of Bliss zu tun hat: Nimm die bewusste Präsenz, die du auf der Matte entwickelst, multipliziere sie mit einer pulsierenden Bassline und zieh die Erdanziehungskraft ab – genau das passiert auf der Tanzfläche.
In meinen Sets greife ich auf alles zurück, was mich inspiriert: heilende Mantras, treibende Beats aus Organic- oder Afro-House, Tribal-Einflüsse, eine Prise Trance und – weil ich manchmal nicht anders kann – Musik, die singt und tanzt, auch wenn man selbst nur zuhört. Es geht mir nicht darum, irgendeine Crowd zum Abgehen zu bringen. Es geht mir darum, dass du dich durch den Sound tragen lässt – dass du aufstehst, loslässt, abtauchst und irgendwann einfach nur noch im Flow bist.
Das klingt jetzt vielleicht pathetisch – aber hey, so ist das mit der Leidenschaft. Also: Tanze wie du bist. Und wenn du dich verlierst? Keine Sorge. Vielleicht findest du dabei etwas, von dem du nicht mal wusstest, dass es dir gefehlt hat.